In der Weltspitze angekommen: Philipp Buhl

25.07.2016

Philipp Buhl wurde als Nachwuchsathlet von ProSport gefördert und zählt heute zu den besten Seglern weltweit. Bei den Olympischen Sommerspielen in Rio (BRA) hat er nicht nur Deutschland, sondern auch das Allgäu vertreten, und sein Traum von Olympia wurde wahr!

 

Hallo Philipp, inzwischen ist aus dem waschechten Oberallgäuer als Sportsoldat eine „Kieler Sprotte“ geworden. Heimweh nach den Bergen?

Philipp Buhl: Nein, ich bin immer noch ein Allgäuer. Ich fühle mich in Kiel wirklich auch heimisch, gerade im Sommer, wenn ich dort am Trainingsstützpunkt gute Segelbedingungen vorfinde, die mir bei meinem Lebensprojekt ‚Olympia‘ geholfen haben. Aber gerade jetzt habe ich wieder gemerkt, wie sehr ich die Berge brauche. Nach 7 Monaten in Kiel und der Welt fehlt mir das Allgäu so sehr, dass es mich einfach wieder nach Hause zieht. Daheim ist es halt am schönsten!

Was ist denn am Segeln so faszinierend?

Philipp Buhl: Segeln ist unglaublich vielseitig. Segeln ist der Kampf gegen und mit den Naturgewalten. Und speziell in meiner Bootsklasse Laser verfolgen wir das Prinzip des One-Designs, d.h. dass alle Teilnehmer das exakt gleiche Material haben. Keiner hat ein besseres Boot oder einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz, weshalb am Ende immer der beste Athlet gewinnt. Der Gedanke ist unschlagbar!

Der Alpsee als Segelrevier ist für einen Hobbysportler sicher okay. Aber wie kommt eigentlich ein Allgäuer dazu, sich dem Segelsport als Profi zu verschreiben?

Philipp Buhl: Ich hatte das Interesse am Sport von meinem Vater geerbt, der nie die Möglichkeiten hatte, selber Leistungssport auszuüben. Mein Glück war, dass er mir ermöglichen wollte, was er selber nie schaffen konnte. Er hat mir Segeln und auch Skifahren beigebracht, was für einen Allgäuer wohl üblicher ist. Bis zu meinem 14. Lebensjahr. Hier war der Zeitpunkt, wo ich mich für einen Weg entscheiden musste, da beide Sportarten parallel nicht mehr erfolgversprechend waren. Also entschloss ich mich einfach für das, was ich zu dem Zeitpunkt etwas besser konnte und das war Segeln. Bis dahin haben wir auch nicht nur auf dem Alpsee trainiert, sondern waren bereits zu Trainings am Gardasee und an der Ostsee. Seit 2006, als ich in den Bundesnachwuchskader (D/C) berufen wurde, im Alter von 16 Jahren, bin ich nur noch gelegentlich auf dem Alpsee gesegelt und zeitnah nach Kiel umgezogen. Den Traum von Olympia habe ich schon lange in mir und daher war es eigentlich nie ein Thema, ob ich mal Profisportler werden möchte oder nicht. Der Weg nach Kiel, weg von Freunden, Eltern und der Heimat war zu Beginn sehr schwer, aber ich bin bis heute davon überzeugt: Leistungssport ist was Phantastisches! Wenn du die Möglichkeit dazu hast und die notwendigen Voraussetzungen mitbringst, mach es!!!

Durch wen, wann und warum kamt ihr darauf, ProSport um Unterstützung zu bitten? 

Philipp Buhl: Landrat Gebhard Kaiser war damals (2004) bei einer Feier anlässlich eines Erfolgs in meinem Segelclub zu Besuch. Da haben mein Vater und ich den ersten Kontakt zu ProSport hergestellt und wurden in die Förderung aufgenommen. Gebhard Kaiser war in ProSport involviert.  Die Förderung durch ProSport war sehr hilfreich.

Das große Ziel, an den Olympischen Spielen teilzunehmen, hat sich Philipp Buhl 2016 erfüllt. Er startete im August bei den Wettkämpfen in Rio de Janeiro.

Sein Ziel, "Edelmetall" zu gewinnen, konnte er im ersten Anlauf noch nicht realisieren, aber Philipp ist jung und motiviert und die WM und auch Tokyo 2020 sind neue große Ziele: Wir wünschen Philipp viel Erfolg als einer der besten Segler der Welt! 

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